Sunday, August 6, 2017

Aus dem Wollvorrat


Ich mache zum ersten Mal seit ewig wieder einmal bei einem Knitalong, abgekürzt KAL, mit. Ein Knitalong ist, wenn eine Gruppe von Menschen gemeinsam über einige Zeit entweder dasselbe Muster oder ein Stückchen von einem Projekt oder gleichzeitig verschiedene Dinge, vielleicht zu einem bestimmten Thema stricken. Häkeln und Weben wird da mit reingenommen. ;)

JulesEins schrieb nämlich auf Twitter über das Phänomen der sehr teuren Garne bzw. dass Stricker_innen in Podcasts und Videoblogs immer neue davon kaufen, was sich viele Menschen nicht leisten können und rief daher einen Knitalong aus, bei dem ein schon lange im Wollvorrat langerndes Garn verstrickt wird und auch über gute und günstige Garne gesprochen wird.

Garne lange im Wollvorrat lagern ist quasi meine Königinnendisziplin. Ich habe noch welche vom Beginn meiner jetzigen Strickphase, also aus 2004. *hust* Für manche habe ich einen dezidierten Plan (irgendwann *kriege* ich eine schwarze Jacke mit grauem Puschelkragen, ich hab ja das Garn schon!), aber noch nicht genug Knowhow oder ich mag gerade nicht, andere liegen und warten auf meine Inspiration, die dann plötzlich mit "Aber ich hab ja noch dieses Garn aus dem Jahr 200X" zuschlagen kann.

Also zum Beispiel wie in diesem Blogpost beschrieben - das eine Garn für die Jacke kam aus dem Wollvorrat und lag dort seit vielen Jahren und wartete auf ein Projekt oder ein anderes Garn. Viele meiner älteren Garne habe ich gut im Kopf, weil ich sie ja schon oft angesehen habe. Ein anderes Projekt, meine Jacke namens Dotty about Pink (Ravelry Link), verwendet als Basisgarn ebenfalls eines, das ich 2008 gekauft und in einen Pullover für meinen Vater verstrickt habe. Der passte nicht und dann starb mein Vater, also habe ich den Pullover irgendwann wieder aufgetrennt und die Wolle einfach mal eingelagert.

Raisin gloves
Was nun meine Lieblingswolle angeht, die ich für alles verwende, was lange halten soll und, nun ja, verhältnismäßig günstig ist, so ist das Lana Grossa Cool Wool in allen Stärken. So an die 70 meiner Projekte habe ich daraus gestrickt. Die Farben sind so wunderschön satt, sie ist in der Waschmaschine waschbar, aus Merino und sie hält ewig. Diese hübschen Handschuhe habe ich 2006 gestrickt, in Schottland. Seitdem benutze ich sie immer wieder, natürlich nicht zur Gartenarbeit und ich habe auch noch einige andere Handschuhe, die sich mit ihnen abwechseln, aber insgesamt benutze ich sie schon so lange und sie sehen immer noch aus wie frisch gestrickt.

Ok, die Babysachen, die ich für meine Niblinge daraus gestrickt habe, sind, weil oft gewaschen, schon etwas fusselig. Aber insgesamt ist das einfach *die* Wolle für mich. Wenn meine Mutter wieder Arm-, Bein-, Hals-, oder sonst irgendwas -wärmer braucht, dann kommt diese Wolle zum Einsatz. Und in meinem Wollvorrat befinden sich viele Knäuel davon, farblich kombiniert und so in einem eigenen Säckchen verstaut, damit ich, falls mir irgendwann die Handschuhe ausgehen oder ich Lust auf neue habe, gleich anfangen kann zu stricken. Aber dadurch, dass die Handschuhe und Mützen, die ich schon habe, so unverwüstlich sind, stricke ich im Moment wenig neue.

Als Projekt für den Knitalong habe ich mir aber eine andere Wolle ausgesucht, die sich seit ca. 2008 in meinem Wollvorrat befindet, nämlich Lana Grossa DaSolo. Daraus stricke ich einen Kinderbolero und eine Katzendecke, denn Susu möchte was Eigenes. Nur mit dem Stricken wird es schwierig, denn Susu findet es immer noch äußerst spannend. :D

Wednesday, July 5, 2017

Zu lang, zu kurz und ein Loch unterm Arm


Bei mir lebt eine neue Katze, ein Kater namens Susu, der an Fäden verständlicherweise sehr interessiert ist. Das macht sowohl das Stricken als auch das Sticken leider recht schwer. Aber manchmal schaffe ich es doch, ein paar Maschen zu stricken. Im Moment habe ich ein altes Projekt in der Mangel - einen wunderschönen Mantel (Link zu Ravelry) aus Lana Grossa Classic Tweed. Das Muster ist "Helmi" von Mari Muinonen.

Leider wuchs der Mantel nach der ersten Wäsche gehörig in die Länge, er wurde so lang, dass es direkt unangenehm war und auf Treppen am Boden schleifte, besonders wenn ich etwas in den Taschen hatte. Auch die Dreiviertelärmel waren zwar sehr stylish, aber im Alltag waren sie mühsam - es zog trotz langen Handschuhen oder Pulswärmern durch den Spalt und bah. Also beschloss ich, den Mantel zu kürzen und die Ärmel zu verlängern.


Das Verlängern der Ärmel hat gut geklappt. Die alten Ärmel hatten so eine Flappe, die fest vernäht, aber weil Style mit Knöpfen befestigt war. Die habe ich mir jetzt gespart und werde auch keine Knöpfe annähen, die bleiben nur hängen.


Nicht so gut geklappt hat das Kürzen der Länge - ich habe zu viel aufgetrennt und nun ist mein lieber Mantel eine Jacke. Wenn ich also mit den Ärmeln fertig bin, werde ich die untere Kante nochmals auftrennen und länger stricken. Bisschen dumm von mir, aufzutrennen ohne die Länge zu überprüfen. *seufz*


Das Mühsamste ist allerdings das Loch unter dem Ärmel! Ich weiß nicht, ob es ein Mottenloch ist oder ob ich den Ärmel einmal zu stark belastet habe, die Wolle ist nämlich nicht sehr reißfest. Das muss also geflickt werden und die ganze Sektion muss ein wenig verstärkt werden und auf der anderen Seite auch.

Ich habe mir zwar auch einige Sommerprojekte vorgenommen, aber für eines muss ich im Wollvorrat erst das Hauptgarn finden - wo das wohl hin ist? - und für das andere habe ich noch keine Ideen. Also ist es ganz ok, dass ich im Moment nicht viel zum Stricken komme. Hoffentlich schaffe ich es aber bald wieder zu sticken!